Eine der zentralen Einfallstraßen Lingens führt über die Brücke Schepsdorf. Sie bildet seit jeher eine der wichtigsten Verbindungen von und nach Lingen Ems.
Im Laufe der Geschichte wurde die Brücke mehrmals im jeweiligen Zeitgeist erneuert. Folglich zeichnet sich der jetzige Neubau durch zurückhaltende Sachlichkeit und Zweckmäßigkeit aus. Stets bestand jedoch der Wunsch danach, auf die formal ausgeprägten Vorgängerbauten hinzuweisen. So wurden bereits vor Jahren Aufweitungen im Eingangsbereich angelegt.
Im Zuge des Neubaus wurden wir angefragt, wie eine mögliche zeitgemäße Überhöhung ausgestaltet werden könnte. Da die Brücke bereits gerechnet und im Bau befindlich war und eine Überhöhung keinerlei statische Notwendigkeit darstellt, haben wir entschieden, dass eine mögliche Überhöhung ausschließlich Zierrat darstellen darf. Analog einer Girlande wird eine Stahlkonstruktion im Mittelpunkt der Brücke zu beiden Seiten fächerförmig auseinandergezogen und seitlich an die bestehenden Betonwangen montiert.
Dabei wird die Form der ehemaligen Stahlkonstruktion der Vorgängerbrücken in den Höhen von 3,65 – 9,50 m aufgegriffen. Notwendige Brückenbeleuchtung wird in die fächerförmige Stahlkonstruktion integriert, die somit Ihre Notwendigkeit erhält. Im Kleinen wird das Prinzip des Auffächerns auf die standardisierten Brückengeländer übertragen. Somit gelingt es uns, mit geringem Material- und Gewichtseinsatz eine eigenständige und wirtschaftliche Antwort auf die uns gestellte Frage zu geben.
Bauvorhaben: Brückenüberhöhung Brücke Schepsdorf Lingen
Auftraggeber: Stadt Lingen
Zeitraum: 2021–2023
Leistungsphasen: 1–5
Fotograf: VICKERS ARCHITEKTEN BDA
Video: Jan Schönepauck, Münster
Visualisierungen: VIR Works, Dortmund