Der Entwurf des Schöpfwerkes geht auf das Jahr 2007 zurück. Als Teil der Hochwasserschutzanlagen befindet sich das Schöpfwerk im östlichen Stadtgebiet Lingens. Das Grundstück wird im südöstlichen Bereich durch Wohnbebauung begrenzt. Nordwestlich bildet die charakteristische Emslandschaft den Abschluss. Im Bedarfsfall wird hereindrückendes Hochwasser mittels Schneckenpumpen in die Ems gehoben und stellt somit die Nichtüberschreitung des höchstzulässigen Wasserstandes sicher.
Die für die norddeutsche Region bekannte, sich aus der Konstruktion ableitende Schöpfwerkstypologie, bestehend aus Sockel (Beton) und einer Einhausung der Antriebstechniktechnik (Backstein), wurde bei dem Entwurf dieses Neubaus aufgenommen. Dabei ist der Sockelbau als Betonkonstruktion ausgebildet.
Vier schräg verlaufende Schneckenpumpen bestimmen maßgeblich die Physiognomie des Bauwerkes, die durch die Einhausung der Fördertechnik und ihr polygonales Gestaltungsprinzip noch betont wird.
Das traditionelle Material Backstein ist aufgrund der vieleckigen Formgebung konstruktiv unlogisch. Eine zeitgemäße Metallverkleidung nimmt farblich Bezug zum Backstein und vereint gestalterisch Pumpen und Antriebstechnik. Mittels Lochung unterschiedlicher Größe und Abstände vermittelt die Fassade die Funktionsweise des Bauwerks. Die Anordnung der Löcher ist ausschließlich im Bereich der Pumpen und der dazugehörigen Antriebstechnik angeordnet. Das Lochmuster spiegelt den Lauf des geförderten Wassers wieder.
Bauvorhaben: Schöpfwerk Lingen
Auftraggeber: Stadtwerke Lingen
Zeitraum: 2007 (Hochbauliche Gestaltung | Entwurf | Konzept)–2013 (Ausführung)
Leistungsphasen: 1–7
Fotograf: VICKERS ARCHITEKTEN BDA
Auszeichnungen:
2014 BDA Preis Niedersachsen, Belobigung Schöpfwerk Lingen
2014 BDA Preis Niedersachsen, „max 45“ Preis Schöpfwerk Lingen